Wichtig: Aktuelle Entwicklung von Synology und Auswirkungen auf unsere Firma

Hallo zusammen,

gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass es sich in diesem Beitrag um meine persönliche Meinung handelt, es wird explizit keine Tatsachenbehauptung aufgestellt. Ich versuche dabei, so neutral wie möglich vorzugehen und nach bestem Wissen und Gewissen zu recherchieren.

Meine Vorgeschichte mit Synology

Das vorab: Ich nutze Synology-NAS-Systeme seit über 10 Jahren und hatte bisher einen sehr sehr positiven Eindruck von den Geräten. Außerdem durfte ich einige Mitarbeiter von Synology Deutschland kennenlernen (auch ein kurzes Gespräch mit deren CEO hat sich ergeben), die alle wirklich ausnahmslos einen hervorragenden Job machen. Ich wurde auch eingeladen, bei den Synology Experience Days als Speaker aufzutreten, worüber ich natürlich sehr glücklich bin.

Was ist passiert?

Leider hat sich Synology offenbar dafür entschieden, für gewisse Plus-Modelle ab 2025 (beginnend mit der DS925+) nur noch „kompatible“ Festplatten und SSDs zuzulassen.

Hier ein Auszug aus den Produktspezifikationen (Screenshot vom 08.05.2025):

Hier steht also:

Kompatible Laufwerke sind obligatorisch. Bitte konsultieren Sie unsere Kompatibilitätsliste

In dieser stehen Stand heute (08.05.2025) ausschließlich Festplatten von Synology selbst, keine Dritthersteller wie Western Digital oder Seagate:

Ich verstehe das so (ich kann mich natürlich auch täuschen. Halte ich aber für sehr unwahrscheinlich in diesem Fall):

Wer eine Synology DS925+ und möglicherweise bald auch andere Geräte aus 2025 kauft, muss auch deren Festplatten kaufen. Eine Ausnahme scheint es zu geben: Wenn die Fremdhersteller-Festplatten mit einem älteren NAS bereits verwendet wurden, können sie weiterhin auch im neuen NAS ab 2025 verwendet werden.

Was bedeutet das für uns als Firma?

Für uns als Firma hat diese Entscheidung von Synology ganz massive Auswirkungen, denn wir haben uns mit unseren beiden besten Produkten sehr stark auf Synology fokussiert:

Und in etwa seit die Entscheidung von Synology bei YouTube von den ersten Kanälen kritisiert wurde, sehen wir einen spürbaren Umsatzrückgang bei genau diesen beiden Produkten.

Was ändert sich jetzt bei Digitalisierung mit Kopf (coursemine GmbH)?

Ich persönlich habe zwei große Ansprüche an meine Firma:

  1. Ich möchte Menschen durch Kurse technische und nachhaltige Lösungen nahebringen, die sie sonst niemals nutzen könnten
  2. Ich möchte durch den dadurch gestifteten Mehrwert natürlich auch Geld verdienen.

Und weil ich einen zu starker Fokus auf nur einen NAS-Hersteller nun nicht mehr als nachhaltig ansehe, werde ich das Portfolio der Kurse so erweitern, dass sich keine Hersteller-Abhängigkeit mehr ergibt.

Beginnend mit der paperless-ngx-Masterclass werden Kurse nun so modular aufgebaut, dass es nahezu egal ist, auf welcher Plattform ihr unterwegs seid. Hier ein Beispiel, wie ich den Umbau des Kurses plane:

Kunden, die die bisherige Masterclass gekauft haben, erhalten dann den neuen Kurs (der auch inhaltlich aufgewertet wird) komplett kostenlos (also den Hauptkurs + Vorbereitungskurs Synology). Zeitplan: Ende Juni möchte ich den Vorbereitungskurs Synology und den Hauptkurs fertig produziert haben.

Abschließende Worte (auch an Synology)

In meinen Augen war die Entscheidung nicht gut, da für Synology nun vermutlich das Segment der ambitionierten Privatanwender wegfällt. Für Firmenanwender dürfte das Ganze weniger problematisch sein.
Wenn ich Synology wäre, würde ich diese Entscheidung korrigieren, indem ich zumindest für die Plus-Modelle nun auch ausgewählte Dritthersteller-Festplatten qualifizieren würde.

Wir bei der coursemine GmbH werden von nun an auch beim NAS auf Open Source setzen, hierzu gibt es demnächst gesonderte Updates.

Abschließend noch ganz persönlich von mir: Ich finde diese Entwicklung wahnsinnig schade, denn gerade für ambitionierte Privatanwender war Synology in meinen Augen bisher die unangefochtene Nummer 1. Bleibt zu hoffen, dass der Gegenwind aus der Community groß genug ist, um das Unternehmen zum Zurückrudern zu bewegen.

Wichtig: Ich bitte euch, bei der Diskussion unter diesem Beitrag sachlich zu bleiben, da wir als Betreiber des Forums für die Inhalte mitverantwortlich sind.

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Hallo Stefan,
als Unternehmer kann ich Dir nur sagen, dass Deine Entscheidung weg von einer Herstellerabhängigkeit in jedem Fall die richtige ist und so gesehen kannst Du Dich bei Synology bedanken, dass sie diesen Effekt bei Dir ausgelöst haben.

Ich bin seit der DS212+ dabei und reize als Softwareentwickler das NAS komplett beruflich und privat aus.

Diese Entscheidung von Synology wird meiner Meinung nach nicht lange Bestand haben, da sie ja nicht nur ambitionierte Privatkunden abschrecken, sondern auch Firmenkunden durch dieses Mindset irritieren. Auch wenn diese erhöhte Kosten bei uns komplett egal wären, ist es doch ein Signal, wie der Hersteller tickt.

Und die IT Welt tickt heute anders, offen eben statt proprietär. Selbst meine Kunden (Banken) versuchen solche Hersteller zu meiden, bestes Beispiel Atlassian.

Von daher, ich bleibe noch optimistisch, dass Synology es nur „gut meint“ und ganz schnell alle namhaften Festplattenhersteller zertifiziert.

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Hallo. Meiner Meinung nach war das schon lange überfällig. Ich selbst bin auch Eigentümer der Master-Class, aber schon länger auf Proxmox umgestiegen, wo auch paperless-ngx in einem lxc-container läuft. Da dann auch mit Docker. Das erleichtert das Handling enorm. Die synology ist bei mir noch für Dateiablage zuständig. Produktiv läuft da bei mir nichts mehr. Der Kurs dürfte für viele so noch interessanter werden. Wie synology auch reagieren wird, würde ich mich nicht nur darauf verlassen.

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Sind doch nur noch 3 Hersteler, WD, Seagate u d Toshiba.
Und einer von den 3 wird die Platten für Synlolgy labeln, also müssen nur noch 2 Hersteller zertifiziert werden.

Die Rechnugn wird für Synology dennoch aufgehen, werden halt nur noch Synology Bundels bei diversen Shops angeboten, die günstigen Platten kosten nicht mehr als vergleichbare Standardplatten der anderen Herstellern somit wird es vielen Endkunden egal sein.

Hallo Stefan, Ich denke Synology hat den Privatkunden längst als Zielgruppe aufgegeben. Kaum noch ernsthafte Weiterentwicklungen im DSM, neue NAS kaum in Sicht und neue Geräte für 2025 angekündigt (DS525+) die die gleiche alte HW von 2019 haben sollen wie die des 23er Jahrganges. Die Festplatten Ankündigung ist nur die Kirsche auf dem Thema. Obwohl diese nicht bedeutet, dass andere Festplatten in der NAS nicht funktionieren, sondern wie ich es verstehe keine Firmware Updates bekommen. Aber das spielt eigentlich keine Rolle mehr. Leider scheint es als kommerzielle Alternativen nur noch QNAP und UGREEN zu geben. Letztere bemühen sich redlich den Vorsprung von Synology aufzuholen. Aber um da nicht in die nächste Falle zu tappen bleibt nur Open Source. Ich finde es gut, dass du diesen Schritt gehst und bin auf deine Erfahrungen und Videos gespannt. Ich bin auch seit langem am überlegen wie ich von meiner DS415+ wegkomme und mein paperless stabil und schnell halte

Hallo Stefan,
ich glaube du ziehst den richtigen Schluss, der glaube ich mit sehr viel Arbeit für dich verbunden ist. Damit erhalten alle bisherigen Nutzer ein Riesen-Update und können von Synology mit paperless wechseln. Dafür bedanke ich mich.
Grüße Reiner

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Hallo Stefan,
Genau richtig Deine Entscheidung, die Kurse Hersteller unabhängig aufzubauen. Habe schon letztes Jahr ein Ugreen 6800pro auf Kickstarter geschossen, weil ich mir schon gedacht und befürchtet habe, dass die SYNO Plus-Serie auch diesen Zwang bekommen wird. Mit Unraid als Betriebssystem bin ich mehr als Zufrieden; und das als Syno-User seit DS209. Durch Deine Kurse konnte ich das erlernte und geübte ausserordentlich gut beim Umzug verwerten.
Das Du die Kurse auf diesen neuen Zeitgeist anpasst, und nicht extra berechnest, finde ich genau richtig. Du kannst somit wirklich jeden mit den Kursen ansprechen, egal auf welcher Hardwarebasis! Und gerade Paperless-ngx ist ein hervorragendes Produkt, wo eine massive Weiterentwicklung stattfindet.
Deine Linie gefällt mir!
Gruß
Mario

Ich teile die Synology Entscheidung auch nicht. Bin Nutzer seit 2010 und habe Synology auch im Bekanntekreis gepushed (6 Installationen). Habe mit 2-Bay-Systemen angefangen und betreibe heute mehrere xs-Modelle in Test- und Produktivumgebung.

Um fremde NVMe-Speicher zu nutzen war es auch bisher schon notwendig die Kompatibilitätsdatenbank zu patchen. Bei den neuen Modellen würde ich dann halt die HDDs auch hinzufügen. Sofern Synology diesen einfachen Weg nicht versperrt, indem z.B. die Datenbank verschlüsselt wird.

Wird man sehen wie es sich verhält. Schön ist das alles nicht.

vg Wolfgang

Es freut mich wirklich zu hören, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin.

Ich finde, dass Open Source gerade im Unternehmensumfeld noch massiv unterschätzt wird. Der unschätzbare Vorteil: Man kann Probleme mit Geld lösen (so banal das klingt):

Wenn ich heute in meinem ERP-System (ERPNext, Open Source) eine Änderung brauche oder ein Problem habe, kann ich (sofern ich es nicht selbst programmieren kann) diese Änderung an einen Entwickler beauftragen und muss dafür „nur“ Geld bezahlen.
Wenn ich in meinem alten Buchhaltungs-Tool ein Problem hatte oder ein Feature gebraucht habe, hätte ich den Hersteller selbst für viel Geld nicht zu einer Lösung bewegen können, weil das nicht sein Geschäftsmodell ist.

Daher habe ich mich nun auch für TrueNAS als Open Source NAS-Betriebssystem entschieden (Spoiler: Es läuft schon und ich bin mehr als zufrieden. NAS ist ein UGREEN DXP4800 Plus (Affiliate-Link))

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Wie immer hast Du das Talent den Nagel auf den Kopf zu treffen @Stefan TrueNAS und UGREEN wird bald exakt auch meine Wahl werden, sollte ich den Synology Pfad verlassen.

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Hab ich bei meinem NAS auch gemacht, würde ich bei Fremdgeräten nie und nimmer machen.
Ich befürchte wird bei HDDs nicht so einfach werden, wäre mir auch zu heiss, bei jedem Update bangen ob hinterher noch alles funktioniert.
Auch wenn es nur als Sicherheitsupdate getarnt wird.

Ja Ugreen hat geile Hardware, aber sein wir mal ehrlich, an den „Standard Software Funktionsumfang“ der Synology kommt sie nicht ran.
Ja man kann vieles per Docker lösen, aber wie viele von den „Normalo Usern“ wollen sich da einarbeiten?

Bin gespannt wann der Hype um Ugreen vorbei ist, wäre nicht der erste Hersteller das seine NAS Serie einstampft, siehe Netgear

Meine 920+ hat noch ein paar Jahre vor sich, und dann schaun wir wie sich der Markt entwickelt hat. :slightly_smiling_face:

Richtig, aber ich würde behaupten dass die meisten User keine 20% davon brauchen.

Prinzipiell sehe ich das auch so, aber dieses Forum und Stefans Arbeit zeigen, dass Leute die sich ein NAS kaufen durchaus bereit sind, mehr als ein Normalo User zu sein (oder zu werden).

Ich habe mir das OS von UGREEN noch nicht mal angesehen. Direkt TrueNAS drüberinstalliert :smiley:

Aber ja, die Software von Synology ist meiner Meinung nach auch nach wie vor die beste, die es für Einsteiger gibt.
Und das mit den Apps: Bei TrueNAS Scale gibt es mittlerweile ein ganz nettes Ökosystem aus bereits kuratierten Apps. Wer mehr braucht (z.B. paperless-ngx mit voller Kontrolle über Umgebungsvariablen und Sounds), der kann ja immer noch mit Docker (und wenn nötig unseren Kursen) arbeiten.

Bisher bin ich von TrueNAS echt begeistert, ich denke, das war die richtige Entscheidung.